Was ist erholsamer Schlaf?
Als „erholsamer Schlaf“ gilt tiefer Schlaf, nachdem du entspannt und gut erholt wach wirst. Durchschnittlich sollte die Dauer eines erholsamen Schlafs zwischen 5 und 8 Stunden betragen. Natürlich kann sich diese optimale Schlafdauer von Person zu Person unterscheiden und sich mit dem Alter ändern.
Was passiert im Schlaf?
Während des Schlafes durchläuft der Körper mehrere unterschiedliche Schlafstadien in festgelegter Reihenfolge.
Beim Einschlafen kommt der Körper zuerst in eine Leichtschlaf-Phase. Darauf folgen ein Stadium des mitteltiefen Schlafes und dann die erste Tiefschlafphase. Anschließend werden diese Stadien in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen. Am Schluss dieser Schlafperiode folgt eine REM-Schlaf-Phase. REM ist die Abkürzung für “Rapid Eye Movement” und bedeutet “schnelle Augenbewegung”. Damit wird die Schlafphase beschrieben, in der sich die Augen sehr schnell bewegen. Während der REM-Phase ist das Gehirn aktiver als im Wachzustand. In dieser Phase des Schlafes finden die meisten Träume statt, an die man sich beim Aufwachen allerdings in der Regel nicht erinnern kann. Eine Schlafperiode dauert ungefähr 90 Minuten und wiederholt sich in der Nacht 4- bis 7-mal.
Was sind Schlafstörungen?
Schlafstörungen sind Störungen des Schlafvorganges. Durch sie wird die Erholungsfunktion des Schlafes beeinträchtigt. Schlafstörungen äußern sich in einem oder mehreren Symptomen:
- Einschlafstörungen mit längerem Wachliegen vor dem Einschlafen
- Durchschlafstörungen mit nächtlichem Erwachen, unterbrochenem Schlaf
- Kombination aus Ein- und Durchschlafstörungen
- Vorzeitiges Erwachen
- Übermäßiges Schlafen (Hypersomnie)
Ob du ausreichend und gut schläfst, erfährst du in unserem Selbsttest.
Schlafstörungen sind keine Seltenheit.
„Umfragen zufolge leiden ca. 25 % der Erwachsenen an Schlafstörungen, und über 10 % erleben ihren Schlaf häufig oder dauerhaft als nicht erholsam.”1 Jeder Dritte leidet unter Unruhe und Nervosität am Tag. Dabei haben sowohl anhaltende Unruhezustände als auch Schlafstörungen gravierende Folgen für unser Wohlbefinden und für unsere Gesundheit.
Warum schlafe ich schlecht?
Schlafstörungen können verschiedene Gründe haben: emotionaler Stress, beruflicher Leistungsdruck oder äußere Umstände wie das Wetter und Zeitumstellungen. Aber auch die ständige Erreichbarkeit des digitalen Zeitalters kann eine Ursache sein. Finden Smartphone oder Computer den Weg mit ins Bett, bleiben wirkliche Entspannung und das „Runterkommen“ aus.
Soziale und psychische Faktoren:
- Psychische Belastungen: verstärkter beruflicher oder privater Stress, ungelöste Probleme, Veränderung der Lebenssituation, Zukunftsängste
- Lebensweise: Essen spät am Abend, übermäßiger Alkoholgenuss, anregende Getränke am Abend, Aktivitäten bis kurz vor der Zeit zum Schlafengehen
- Veränderter Tagesrhythmus: B. im Alter oder bei Arbeitslosigkeit, aber auch bei Arbeitswechsel oder neuen familiären Aufgaben
- Aus dem Takt geratener Schlafrhythmus: Schichtarbeit, durch Reisen bedingte Zeitverschiebungen (Jetlag)
- Schlafumfeld: Lärm, Licht, zu warmes oder zu kaltes Schlafzimmer, nicht ausreichend gelüftetes Schlafzimmer
Krankheiten:
- Körperliche Erkrankungen: Schmerzen können den Schlaf rauben. Ebenso führen organische Erkrankungen wie Diabetes, Arthritis, Erkrankungen der Schilddrüse oder Herzerkrankungen zu einem gestörten Schlafrhythmus.
- Psychische Erkrankungen: Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen werden häufig von Schlafstörungen begleitet.
- Nebenwirkungen von Arzneimitteln: Einige Arzneimittel können zu Schlafstörungen führen.
Folgen von Schlafstörungen
Bei Schlafstörungen handelt es sich keinesfalls nur um eine harmlose Befindlichkeitsstörung.
Während des Schlafens finden wichtige Auf- und Umbauprozesse im Körper statt, die für die Erholung und Regenration von Körper und Geist sehr wichtig sind. Wenn diese Prozesse ausbleiben, kann es zu Müdigkeit und Konzentrationsmangel am nächsten Tag kommen.
Anhaltender Schlafmangel wirkt sich sogar noch drastischer auf den Körper aus:
- Belastung des Immunsystems, höhere Infektanfälligkeit
- Sonst harmlosere Erkrankungen verlaufen schwerwiegender
Darüber hinaus ist ausreichender Schlaf wichtig für die Verankerung von Gelerntem im Gedächtnis, für die hormonelle Balance und für das Wachstum des Körpers. Gerade deshalb ist bei Kindern der Schlaf elementar.
Aber nicht nur für Kinder ist Schlaf lebensnotwendig, auch auf das Berufsleben wirkt sich ein Mangel an erholsamen Schlaf gravierend aus:
- Berufliche Leistungs- und Arbeitsfähigkeit ist vermindert
- Gedächtnisstörungen treten auf
- Längeres Fehlen am Arbeitsplatz
- Mehr Arztbesuche und häufigere stationäre Behandlung
- 24% aller Unfälle auf Autobahnen mit Todesfolge sind durch Einschlafen am Steuer bedingt.1,2